„Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will.“

Francois Rabelais

Pädagogisches Konzept

Die Waldorfpädagogik begleitet Kinder in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung. Dafür schaffen wir in der Sonnenwiege die entsprechende Umgebung. Im geschützten Raum und in kindgerechter Atmosphäre sollen die Kinder sich bei uns wohl und geborgen fühlen und sich so frei entfalten können.

Unsere Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant verändert: Technik und digitale Medien sind in alle Lebensbereiche eingezogen; Großfamilien gibt es nur noch selten. Gerade deshalb hat die Waldorfpädagogik in der heutigen Zeit ihren Platz.

Medien spielen in unserem Kindergartenalltag keine Rolle, stattdessen Naturmaterialen, die die kindliche Fantasie anregen. Aus Holzständern, Brettern und Tüchern bauen die Kinder beispielsweise Häuser, die immer wieder anders aussehen.

In unseren altersgemischten Gruppen erfahren die Kinder sich als Teil einer Gemeinschaft, in der sie ihre eigene Individualität entwickeln.

Wir schaffen in der Sonnenwiege einen Rahmen, in dem das Kind einen direkten Sinnzusammenhang erfährt: Einfache hauswirtschaftliche Arbeiten zum Beispiel beziehen wir in unseren Tagesablauf ein. Die Tätigkeiten der Erwachsenen sind so ausgerichtet, dass die Kinder sie nachvollziehen können und zum Mitmachen anregen. Sei es bei der Hausarbeit, dem künstlerischem Schaffen oder Handwerken. Wir erhalten, reparieren und pflegen Räume und Gegenstände, die uns umgeben – und vermitteln den Kindern damit ihren Wert. 

So sind wir Erwachsenen auch hier Vorbilder für die Kinder, die in ihren ersten sieben Lebensjahren vor allem über die Nachahmung vertrauter Menschen lernen.

Rhythmus und Wiederholung

„Rhythmus trägt unser Leben, er ist Träger unserer Gesundheit.“
(Rudolf Steiner)

Besonders in ihren ersten sieben Lebensjahren finden Kinder Halt in Wiederholungen und festen Ritualen. Deshalb gestalten wir alle Abläufe in der Sonnenwiege rhythmisch.

Der Jahreskreislauf richtet sich nach den christlichen Festen, die wir mit den Kindern und auch in der Kindergartengemeinschaft feiern. Außerdem orientieren wir uns am Wechsel der Jahreszeiten, die wir durch Lieder und Reigen, Gartenarbeit oder die Gestaltung unserer Räume erlebbar machen. 

Ein fester Rhythmus findet sich auch im Tagesablauf wieder, vergleichbar mit einem Ein- und Ausatmen: Geführte Tätigkeiten und freies Spiel wechseln einander ab. Durch immer wiederkehrende Rituale wissen die Kinder jederzeit, was auf sie zukommt und fühlen sich so sicher und geborgen.